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Love it or leave it: Wie du dich entscheidest, ob du bleiben oder gehen sollst

Foto: pan chermiti-mohamed-Cho, unsplash

Love it, change it or leave it, den Ausspruch kennt jede:r. Alles ganz easy, oder? Du bist unzufrieden, dann weißt du ja, was zu tun ist.

Leider ist das bei genauer Betrachtung nicht ganz so einfach. Jede Entscheidung hat Konsequenzen. Du weißt schon, die zwei Seiten der Medaille und so. Vor den Folgen fürchten sich viele und bleiben daher lieber da, wo sie sind, statt die ungeliebte Situation zu verlassen. So bleiben sie stecken, statt etwas zu verändern. Lieber nichts riskieren und verharren?

Ist das die Lösung? Wohl eher nicht. Das ist die Opferrolle. 

Wenn du ein, oftmals auch latentes, Gefühl der Unzufriedenheit hast, solltest du genauer hinschauen. Versuche es doch einfach mal mit der Love it, Change it or Leave it- Methode (LCL-Methode). Es sind drei Alternativen, die wir uns hier genauer anschauen wollen. 

Love it – Lerne, die Situation wie sie ist zu lieben

Change it – Ändere etwas an der Situation

Leave it – Gehe raus aus der Situation

Soweit so gut. Wie kannst du das in der Praxis umsetzen.

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Love it. Change it. Leave it. Wirklich so einfach?

Anna, eine ehemalige Klientin (Name geändert), kam zu mir ins Mentoring, weil sie zunehmend unglücklich war. Sie hatte sich eine zeitlang in ihrer Opferrolle festgebissen, bis sie bereit war  die Situation zu verändern und sich mein Unterstützung holte.

Das Schwierige war aus ihrer Sicht, dass sie “eigentlich” keinen Grund zum Klagen hätte. Schließlich hatte sie einen sehr gut bezahlten, relativ sicheren Job, lebte in einer stabilen Beziehung und hatte eine Eigentumswohnung.

Alles Dinge, die in ihrem Freundes- und Bekanntenkreis als erstrebenswert angesehen wurden. Sie würde doch wirklich auf sehr hohem Niveau jammern und solle doch zufrieden sein, kam als Reaktion von ihrem Umfeld. Ihr Leben sei doch gar nicht so schlimm, war die Meinung der Außenstehenden. Nun, das ist nicht sehr hilfreich, wenn du selbst drinsteckst und unglücklich bist. 

“Nüchtern betrachtet”, meinte Anna, “stimmt das alles. Trotzdem bin ich nicht zufrieden, meine Arbeit erfüllt mich nicht mehr. Ich bin auf der Suche und weiß nicht genau, nach was”.

Love it, change it, leave it, bringt es schon auf den Punkt. Im Grunde geht es bei jeder Veränderung um die Entscheidung zwischen diesen drei Optionen.

 


 

Erster Schritt

Love it - Die Situation lieben lernen

  • Frage dich, ob du mit der derzeitigen Situation leben kannst. Das ist eine Entscheidung, die du triffst. Ich habe einmal einen Beamten kennengelernt, der offen gesagt hat, dass ihn sein Job langweilen würde, er jedoch keine Lust auf die Unsicherheit und den Druck in der freien Wirtschaft hätte. Dieser Mann hat für sich eine klare Entscheidung getroffen und lebt damit.

  • Was müsste sich ändern, damit du die derzeitige Situation akzeptieren könntest?
    In einem Workshop erzählte mir eine Teilnehmerin, dass sie die Zeit bis zur Rente ihres ungeliebten Chefs “aussitzen” würde. Ihre Entscheidung und trotzdem die Opferrolle.

Love it heißt, kannst und willst du mit der Situation leben. Ja oder Nein.

 

Zweiter Schritt

Change ist – Ändere etwas

Eine meiner Klientinnen war ebenfalls in ihrem Job unglücklich. Sie kam zu der Erkenntnis, dass sie sich im Unternehmen wohlfühlen würde, jedoch ihre Abteilung und die Aufgaben, die sie inne hatte, nicht passten. Sie hat sich innerhalb des Unternehmens in einer anderen Abteilung beworben. Das war für sie die perfekte Lösung. Statt lange in der lähmenden Opferrolle zu bleiben, ist sie in Aktion getreten, denn sie wusste, dass nur sie es verändern kann. Außerdem würde ihr niemand die Entscheidung abnehmen.

Folgende Fragen können dir helfen:

  • Bist du Opfer der Umstände oder handlungsfähig?

  • Was sind deine Optionen? Was müsste sich ändern?

  • Liegt diese Veränderung innerhalb deines Spielraums?

  • Geht es um eine Verhaltensänderung?

Change it heißt, willst und kannst du an der Situation etwas verändern. 

 

Dritter Schritt

Leave it – Verlasse die Situation

Wenn Schritt 1 und 2 für dich nicht in Frage kommen, bleibt noch die dritte Option: Leave it.
Bevor du alles hinschmeißt, auch hier nochmal ein paar Fragen, die du dir stellen könntest:

  • Was ist die Konsequenz, die zweite Seite der Medaille, wenn du die Situation verlässt?

  • Welche Risiken gehst du ein? Bist du bereit dazu?

  • Gibt es Alternativen? Oft gibt es nicht nur "entweder oder", sondern ein "und".

  • Welches Zeitlimit setzt du dir?

  • Benötigst du Unterstützung?

  • Wer könnte dir helfen?

  • Wer sind die Unterstützer:innen in deinem Umfeld?

  • Ist deine Entscheidung ein “weg von” oder ein “hin zu”?
    Sei bei dieser Frage ganz ehrlich zu dir. Ein “weg von” ist Flucht. Die Wahrscheinlichkeit, dass du deine Themen mitschleppst ist sehr hoch.

Leave it heißt, ziehe Konsequenzen und verlasse die Situation.


Love it. Change it. Leave it.

Im Grunde sind es diese drei Schritte an. Doch jeder für sich beinhaltet so viel mehr, als du zuerst vermuten würdest. Im Coaching unterstütze ich meine Klientinnen bei jedem dieser Schritte. Das Schöne ist, dass uns Coaches ein ganzes Potpourri an Interventionen zur Verfügung stehen, um die Klient:innen bestmöglich zu begleiten und bei deren Lösungsfindung zu unterstützen.

Erst kürzlich hat mir eine Klientin zum Abschluss das wunderbare Feedback gegeben:

“. . .Du hast mich bei jeder Session da abgeholt, wo ich stand und mich langsam aus meiner Enge, meinem Loch rausgeholt. Alles ganz leicht und spielerisch. . . .” (Astrid L.)


Veränderung funktioniert in der Regel nicht über Nacht

Wenn Veränderung so einfach ginge und keine Konsequenzen hätte, dann würden sich vermutlich mehr Menschen aus ungeliebten (Arbeits-)Situationen befreien. Wir hören es nicht gerne, doch alles im Leben hat seinen Preis.

  • Wenn du aus Angst vor den Folgen nicht in die Veränderung gehst, zahlst du mit Unzufriedenheit, Frust und Verschwendung deiner Lebenszeit.

  • Wenn du in die Veränderung gehst, ist der Preis die Zeit, die es dauert, der Mut anzufangen und Dranbleiben und manchmal auch Durchhalten.

Veränderung braucht Zeit.

Veränderung braucht Mut. Nicht nur für den ersten Schritt. Sondern auch, wenn die ersten Bedenkenträger und Zauderer sich zu Wort melden. 

Veränderung braucht den Willen zum Dranbleiben und Durchhalten. Den Willen wirst du haben, wenn es dein Weg ist. Wenn du das wirklich willst. Wenn du spürst, dass es das Richtige ist.

Mein eigener Weg in die Selbständigkeit war für viele unverständlich und ich habe viel  Kopfschütteln aus meinem Umfeld erhalten. Statt Ermutigung wurde mir viel Zweifel entgegengebracht. Viele dachten wohl, das sei so eine “Midlife-Crisis-Nummer” oder ein schöner Traum. Das gibt sich wieder. Irgendwann würde Monika wieder zur Vernunft kommen. Nur ganz wenige Menschen in meinem Umfeld haben mir Mut zugesprochen.

Was mich angetrieben hat, war die Angst, irgendwann mit 80+ Jahren zu sagen, “Ach, hätte ich das damals doch gemacht, hätte ich mich doch getraut, hätte ich doch auf mich gehört und nicht auf die anderen.”

Heute bin ich sehr dankbar, dass ich diesen so einschneidenden Schritt gewagt habe und weitergegangen bin, trotz mancher Rückschläge. Für mich ist die Selbständigkeit der größte Persönlichkeitsentwicklungs-Push, den ich mir vorstellen kann. Selten musste ich so sehr meine Komfortzone verlassen. Das heißt nicht, dass ich alles alleine gestemmt habe. 
Wenn ich nicht weiterkomme hole ich mir Unterstützung.  Auch ein Learning: Auch wenn du deinen Weg gehst, musst du es nicht alleine schaffen.


Was sind die Alternativen, wenn du an der ungeliebten Situation nichts änderst?

Immer mal wieder habe ich Gespräche mit Frauen, die gerne etwas verändern würden, die aber dann doch einen Rückzieher machen.

Sei es, weil Ihnen das Coaching zu teuer ist oder die Zeit gerade ungünstig oder das neue Auto wichtiger oder oder oder.

Für mich ist das okay, denn ich bin nicht hier um zu missionieren. Meine Aufgabe ist es, Menschen in der Veränderung zu begleiten und zu unterstützen und diese nachhaltig in deren Leben zu festigen.

Veränderung ist eine Frage der Prioritäten und der inneren Einstellung. Wem oder was gibst du in deinem Leben die höchste Priorität?


Die Folgen von Untätigkeit sind oftmals:

  • Du machst dich selbst zum Opfer.

  • Du gibst die Verantwortung ab und irgendwann entscheiden andere oder die Umstände für dich.

  • Du verschwendest deine (Lebens-) Zeit und Energie mit Unzufriedenheit, Selbstmitleid und Klagen.

  • Du bist gefrustet und gibst anderen die Schuld an deinem Dilemma.

  • Du versuchst dich abzulenken, nur um nicht über dein tristes Dasein nachzudenken, doch diese Unzufriedenheit holt dich immer wieder ein.

Diese Verhaltensweisen haben eines gemeinsam: sie bleiben ergebnislos. Nicht wirksam. Die entscheidende Frage lautet: Will ich so leben? Klingt banal, ist es jedoch nicht.

Es ist deine Entscheidung. Die drei Schritte, love it, change it, leave it können dir helfen.

Wenn du alleine nicht weiterkommst, melde dich bei mir. Ein Blick von außen wirkt oftmals Wunder. In meinem Stay or Go-Call zeige ich dir, wie du in 90 Minuten zu deiner Lösung kommst.

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Wer bloggt hier eigentlich?

Hallo. Ich bin Monika Rörig, Leadership Coach und Mentorin für weibliche Führungspersönlichkeiten, angestellt und selbständig, die sich einen gelasseneren und stressfreieren (Führungs)Alltag wünschen. Ich unterstütze sie auf ihrem Weg zu gesunder Führung.

 So arbeite ich mit meinen Klientinnen.

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