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Und statt oder: Musst du dich wirklich entscheiden?

Photo credit: mark-wieder-XSrmamzF87w @unsplash

Und schon wieder stehst du vor einer Entscheidung. In der Regel fällt dir das leicht. Doch dieses Mal? Viel zu viele Stimmen, die mitreden. Die inneren Kritiker und dein Umfeld.

Führen in Teilzeit? Geht nicht, geht nicht, geht nicht.

Jede:r sagt das. Das wäre ja noch schöner.

Du kannst entweder führen oder in Teilzeit arbeiten.



Und statt oder? 

Da meldet sich die Rebellin in dir und stellt dir einfach eine simple Frage:


Was, wenn es doch geht?

Nein. Geht nicht. Geht nicht. Geht nicht.

Wer sagt das?

Alle.

Wer ist alle?

Na, alle eben. Die Gesellschaft.

Hast du alle gefragt?

Was soll die blöde Fragerei?

Ich frag ja nur.

In unserer Firma geht das nicht.

Wer sagt das?

Das braucht niemand zu sagen. Das weiß ich.

Woher weißt du das?

Ich weiß es einfach. Es gibt keine Führungskraft, die in Teilzeit arbeitet.

Und das heißt, dass es nicht geht?

Ach, du gehst mir auf den Geist.

Kannst du mir bitte die Frage beantworten? Nur weil noch keine Führungskraft in Teilzeit arbeitet, heißt es wirklich, dass das nicht geht?

Hm.

Und?

Hm. Ich kann es mir nicht vorstellen.

Aha. Sich etwas vorstellen zu können ist etwas anderes, als etwas zu wissen, oder?

Ja.

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Kennst du diese inneren Dialoge?

Kommen dir diese inneren Dialoge bekannt vor? Denkst du auch viel zu oft, du müsstest dich entscheiden.

Entweder A oder B

  • Entweder Führungskraft bleiben oder zurück ins Glied und Teilzeit arbeiten.

  • Entweder Führungsrolle oder pünktlich Feierabend.

  • Entweder Mutter oder berufstätig.

  • Entweder Karriere oder Kinder.

  • Entweder Erfolg oder Leichtigkeit.

  • Entweder Spaß in der Arbeit oder Verantwortung. 

  • Entweder locker oder kompetent.

  • Entweder spirituell angehaucht oder mit beiden Beinen im Leben stehen.

  • Entweder Freude oder Leichtigkeit.

  • Entweder viel Geld oder bodenständig.

  • Entweder kämpfen oder nicht ernst genommen werden.

  • Entweder hohes Einkommen oder Lebensqualität.

 

Wie geht es dir, wenn du diese Liste liest? Schüttelst du den Kopf und denkst dir „Blödsinn“?

 

Die Liste ließe sich noch fortführen. Vielleicht möchtest du deine „entweder-oder“-Sätze mal aufschreiben. Ich wette, du hast auch tiefe Überzeugungen, bei denen du der Meinung bist, dich entscheiden zu müssen.

Wenn du mit deiner Liste fertig bist, dann ersetzte mal das oder mit und.


Ersetze das oder mit und

  • Führungskraft bleiben und Teilzeit arbeiten.

  • Führungsrolle innehaben und pünktlich Feierabend machen.

  • Karriere und Kinder.

  • Erfolg und Leichtigkeit.

  • Spaß in der Arbeit und Verantwortung. 

  • Locker und kompetent.

  • Spirituell angehaucht und mit beiden Beinen im Leben stehen.

  • Viel Geld und bodenständig.

  • Komplett anderer Meinung sein und sich lieben.

  • Kein Kampfanzug und ernst genommen werden.

  • Hohes Einkommen und Lebensqualität.

 

Wie sieht deine Liste nun aus? Wie fühlt es sich an, wenn du die Sätze laut vorliest?

Lass mich raten. Bei manchen Sätzen bist du empört oder schüttelst den Kopf. Du bist der felsenfesten Überzeugung, dass das nicht geht. Ich bin sicher, dass du in deinem Umfeld viel Bestätigung dafür bekommst.

Schau dir die Sätze morgen nochmal an und übermorgen. Und stelle dir immer wieder die Frage:

Was, wenn es geht? Was, wenn beides funktioniert?


Im Coaching erlebe ich es ganz oft, dass sich Denk-Räume eröffnen, wenn die Klientin bereit ist, sich diese „einfache“ Frage zu stellen bzw. diese Frage überhaupt erst zuzulassen.

Es passiert etwas Wunderbares. Ein bisschen Magie. Manchmal kommt es meinen Klientinnen erst mal wie eine Illusion vor. Vielleicht auch ein bisschen wie Träumen.

Darf das sein? Darf ich mir das erlauben? Muss ich mich wirklich nicht entscheiden? Kann ich wirklich beides haben?

Dann fangen sie an, in Möglichkeiten zu denken. Annahmen, die vorher wie fixe Konstanten im Raum standen, werden zu Variablen . . .

 Wenn du einfach nur diese kleine Frage zulässt:

Was, wenn es doch möglich ist?



Schreib mir gerne, wie deine Erfahrungen damit sind, wenn du einfach mal ein UND zulässt. Klar freue ich mich auch über ein Like, wenn dir der Artikel gefällt.

Du wünschst dir Unterstützung dabei, deine Möglichkeiten zu entdecken? Dann melde dich bei mir.


Viele Grüße aus der FOKUSWerkstatt

Deine Monika

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